Samstag, 9. April 2011

Into the Woods



Was haben Aschenputtel, Hans im Glück, Rapunzel und Rotkäppchen gemeinsam?
Richtig, Into the Woods!


Es ist fantasievoll, es ist albern, es ist toll!
Es wurden wirklich alle gängigen deutschen Märchen die man so kennt zusammengepanscht. Und dabei ist tatsächlich etwas Schönes bei raus gekommen!

Der Weg in den Wald hat sich gelohnt und da ich auch ohne das Streuen von Brotkrumen wieder hinausgefunden habe, darf ich nun von meinem Märchenabend im Wald berichten:

Aschenputtel möchte auf den Ball, Rotkäppchen zu ihrer Großmutter, die Bäckerseheleute ein Kind und Hans etwas im Magen haben.
Und all diese Wünsche führen alle Beteiligten in den Wald, wo sie nicht nur auf Wölfe, Hexen und Prinzen treffen, sondern auch aufeinander.

Das bringt die Märchen, wie wir sie kennen, etwas durcheinander, aber auch nur etwas ;) Meinen Humor hat es jedenfalls getroffen. Aber ich muss gestehen, was ich im Kopf behalten werde ist der erste Akt. Dieser ist um einiges besser gelungen als der nach der Pause folgende. Wären es so nicht bloß anderthalb Stunden Spielzeit gewesen hätte das Musical besser zur Pause hin enden sollen. Dann hätte ich wirklich KEINEN Kritikpunkt. Aber auch so war die zweite Hälfte nicht scheiße, sie ist halt nur definitiv nicht an die erste Hälfe ran gekommen.

Die Musik war stimmig und hat zum Musical gepasst. Bis auf das "Ab in den Wald..." war jedoch kein Ohrwurm dabei und auch so würde ich mir die Lieder höchstwahrscheinlich nicht auf CD anhören. Da muss man einfach das Stück zu sehen. Auch wenn einige Lieder der Hexe oder der beiden Prinzen z.B. wirklich gut waren!


Das Bühnenbild gabs in zwei Versionen. Einmal die Heime der Charaktere, die als Boxen dargestellt wurden und dann natürich der Wald, in dem der Großteil der Handlung stattgefunden hat. Die Baumstämme waren fast immer in Bewegung um auch eine Veränderung des Waldes zu zeigen. Simpel aber genial, wie ich es immer wieder in Stadttheaterproduktionen bemerke.


Zu allererst muss ich meine Lieblingsdarstellerin loben, die Kuh! Diese hat ihren Job sehr souverän erledigt und sah einfach soooo süß aus, ich wollte sie wirklich mitnehmen!

Ann Christin Elverum hat eine wundervolle Hexe abgegeben! Sie hat eine wirklich schöne Stimme und mir auch schauspielerisch mehr als nur gefallen.

Auch super gefallen hat mir Marianne Curn als Rotkäppchen. Dieses wundervoll überzogene Schauspiel und die Naivität von Rotkäppchen hat sie einfach super rüber gebracht. Das ganze Musical hätte sich eigentlich meiner Meinung nach nur um Rotkäppchen drehen können, denn dies war der wirklich lustigste Part überhaupt.

Daran waren auch die beiden Wölfe Serkan Kaya und Julian Looman mit dran schuld.
Witzig, witzig, witzig! Auch wenn Serkan zwischenzeitlich wohl geglaubt hat er sei in Herr der Ringe. Auch als Prinzen haben die beiden mir sehr gut gefallen. Die Rollen waren aber auch einfach zu herrlich ausgelegt und beide haben da auch noch das beste raus geholt. ♥ 

Jetzt kommen wir schon in die nicht mehr volle Begeisterungs-Ebene.

Lisa Antoni konnte bei mir eher im zweiten Akt punkten. Im ersten hat sie mir viel zu klassisch gesungen, komischerweise im zweiten dann fast gar nicht mehr. Dafür ein Pluspunkt von mir ;) Da durfte ich dann doch noch erkennen, dass sie eine schöne Stimme hat, die ich nach der letzten Tecklenburg-Saison komplett vergessen hatte...

Der Bäcker, der Bäcker... Detlef Leistenschneider kann singen, man konnte sich ihn auch gut anhören, aber im Vergleich zu anderen männlichen Darstellern ist er gesanglich leider etwas untergegangen, trotz seiner doch recht großen Rolle in diesem Stück. Sein Schauspiel jedoch war einwandfrei und packend.

Ich hatte einen märchenhaften Abend im Wald.  Und es lohnt sich, dieses Musical zumindest einmal zu sehen! Lacher sind garantiert und diese Inszenierung sowie auch Besetzung ist sehr gut gelungen. Also AB IN DEN WALD! Hopp, hopp!


(c) der Bilder: Staatstheater Kassel

7 Kommentare:

  1. ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen
    würds ja ausprobieren aber kassel ist mir dafür echt zu weit
    aber serkan würde ich echt gern sehn menno wie groß ist denn seine rolle?

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  2. Woher kommst du denn? Für mich ist Kassel nicht sooo weit, eine lange Anfahrtszeit hätte ich für das Stück wohl auch nicht in Kauf genommen.
    Serkans Rolle ist keine Hauptrolle, aber dafür steht er doch recht regelmäßig auf der Bühne. Aber nur für ihn würd ich es mir auch nicht angucken.

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  3. Lisa allein ists wert ;) (und der klassische Gesang ist vorgegeben...)

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  4. vorgegeben oder nicht, ich mags nicht so ;)
    da hätte jede andere auch nicht bei mir punkten können^^

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  5. Ich mag ihre "richtige" Stimme auch lieber und freu mich, dass sie in ihrer nächsten Rolle wieder damit singen wird. Sie selbst übrigens auch ;)
    Trotzdem finde ich sie in Into the Woods sehr, sehr genial, stimmlich trotz der Höhen und schauspielerisch sowieso! :)

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  6. was macht sie denn als nächstes? *neugierig*
    würde sie gerne auch noch mal un-klassisch hören :)

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  7. Die "Ich" in Rebecca in St. Gallen!

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