Freitag, 3. Juni 2011

Die Päpstin (Welturaufführung)


Heute war Premiere. In Fulda wurde der rote Teppich ausgelegt. Wer da allerdings neben der Autorin, Donna W. Cross, und uns (^^) drüber stolziert ist weiß ich nicht. ;)


Um 18:30 Uhr hat der Sekrempfang begonnen. Gab genug für alle. Und neben dem Sekttrinken ist da eigenetich nicht viel passiert. Eine Liveband hat uns die anderthalb Stunden noch mit schöner Musik bei Laune gehalten.


Um 20:00 Uhr saßen wir dann auf unseren Plätzen und drei Minuten später bahnte sich ein Paar Hände durch den Vorhang. Peter Scholz, der Produzent, erheiterte uns eine gute Viertelstunde mit seinem Vorwort und zu Ehren der Autorin gab es dann einen langen, lauten Applaus (bevor wir das Stück gesehen haben^^). Es folgten 185 Minuten "Die Päpstin".


Zum Inhalt muss ich hier eigentlich nicht viel sagen, oder? Die Kurzfassung: Die kluge kleine Johanna wird unter vielen Schwierigkeiten, aber auch manch schönen Momenten erwachsen und zum Papst gewählt.


Ich würde jetzt eigentlich gerne meine Lieblingsszenen aufführen und dazu was sagen, aber ich glaube das mache ich dann in einem Monat, damit ich nach meinem zweiten Besuch auch noch etwas zu sagen/schreiben habe ;)

Das Stück an sich ist toll. Kurz gesagt: Schöne Solos und schöne Ensemble-Lieder mit viel Tanz. Ja, der Weg nach Fulda hat sich gelohnt.
Die Liedauswahl war sehr vielseitig. Es gab traurige, emotionale Lieder, wo mir fast Tränen über die Wangen gekullert sind, es gab stimmungsvolle Lieder, bei denen ich in meinem Sessel angefangen habe mit dem Fuß zu wippen und es gab angsteinflößende Lieder, wie z.B. das Wechselbalg, bei denen es mir vor Stimm-Kraft kalt den Rücken runter lief. Momentan habe ich von zwei, drei Liedern immer abwechselnd mal wieder einen Ohrwurm, also den Faktor gibt es auch. Allerdings hat mich kein Lied so mitgerissen, dass ich es auch noch in einem halben Jahr summen würde. Und die CD wird schätzungsweise auch nicht ständig den Weg in meinen CD-Player finden.
Hörbeispiele gibt es hier: Link
Hier muss ich auch einen Kritikpunkt äußern. Der Ton war zwischenzeitlich wirklich schlecht. Ich hoffe, dass sich das bis zu meinem nächsten Besuch gebessert hat.
Auch haben sich sämtliche Darsteller bei der Premiere noch verhaspelt ;) War nicht negativ auffallend, aber ich habs halt gemerkt ;)


Kommen wir zum Bühnenbild. Eigentlich war die Kulisse recht einfach gehalten, aber es wurden so viele verschiedene Orte gezeigt. An fing alles in dem Zuhause von Johanna und ihrer Familie, dann ging es in die Domschule, in einen Königssaal, auf den Jahrmarkt, in den Wald, ins Kloster, nach Rom, in ein Hurenhaus und an so manch anderen Schauplatz. Also über so eine Bandbreite kann man sich wirklich nicht beklagen. Umgesetzt wurde alles auf einer Drehbühne.
Mir hat das Bühnenbild sehr gut gefallen.
Und auch die Kostüme waren sehr schön gewählt und umgesetzt. Immer passend, bei allen Beteiligten. Auch hier also kein Kritikpunkt.
Wo ich aber minimal Kritik zu üben habe: Die Helfer sind teilweise unter Beleuchtung auf die Bühne gekommen um die Requisiten umzuräumen. Das muss noch geübt werden ;)


Die Darsteller:
(oh Wunder, wir hatten das First-Cast *lach*) 


Fangen wir mal mit der Kleinsten an ;) [Name folgt, mein Programmheft hab ich im Auto einer Freundin liegen lassen^^] hat die junge Johanna verkörpert und das wirklich wunderbar. Toll geschauspielert, gesprochen und in die Rolle super gepasst. Für ihr Alter hat sie es wirklich raus. Applaus!


Im Weiteren wurde die ältere Johanna dann von Sabrina Weckerlin gespielt. Sie war eigentlich auch der Hauptgrund warum ich das Stück sehen wollte. Und sie hat mich auch nicht enttäuscht. Von ihrer traumhaften Stimme habe ich nichts anderes erwartet, als dass sie mich mit ihrem Gesang begeistern wird. Ist ihr gelungen! Sie hat auch wirklich schöne Lieder zu Singen gehabt. Ihr Schauspiel hat mich auch nicht enttäuscht. Da wurde die Rolle definitiv mit der Richtigen besetzt.


Mathias Edenborn in der Rolle des Gerold hat mir auch sehr gut gefallen. Als Fiyero hat er mir ja nicht so gepasst, aber Gerold war meiner Meinung nach seine Rolle. Ich zumindest hab sie ihm komplett abgekauft! Und dass er eine klasse Stimme hat muss ich nicht erwähnen, oder? Also auch hier ein Volltreffer mit der Besetzung.


Christian Schöne, als Anastasius, passte auch 1a in seine Rolle. Schauspielerisch top, gesanglich bin ich hier aber im Zwiespalt. Definitiv hat er eine super Stimme, allerdings hat er nicht so 100%ig mit seinem Vater (Jogi Kaiser) harmoniert. Das war schade, aber ich bin optimistisch, dass sich das bis zu meinem nächsten Besuch in Fulda gebessert hat.


Daniele Nonnis, in der Rolle des Aeskulapius, ist mein neuer Liebling *lach* Der Mann hat einfach eine so markante und mir extrem gefallende Ausstrahlung. In seine Mimik habe ich mich in der ersten Minute verliebt. Gesanglich war er auch klasse, aber mein Augenmerk lag eindeutig auf seinem Schauspiel und damit hat er mich vom Hocker gehauen.

Gleich zwei Rollen hatte Norbert Conrads, den ich das allererste Mal bei “Wer wird Millionär” vor ein paar Tagen gesehen habe ;) Zum Glück hat er nicht die Millionen gewonnen und sich aus seinem Vertrag rausgekauft :D Anfangs noch als Vater von Johanna zu sehen, wo er ein fantastisches “Wechselblag” abgeliefert hat und auch schauspielerisch geglänzt hat, hat er zweiteres später in der Rolle des Papstes noch toppen können.


Marioza wurde von Isabel Dörfler verkörpert. Starke Stimme! “Die Caesarin von Rom” war ein von ihr wirklich kraftvoll gesungenes Lied, was einem unter die Haut gegangen ist. Auch hier kann ich zum Schauspiel nur sagen: Super! Isabel hat in dem Stück auch eine Doppelrolle, denn am Anfang tritt sie noch als Johannas Mutter auf und hat in der Rolle auch ein Solo, welches wirklich traumhaft war.

Eher viele kleine Rollen, unter anderem auch Johannes, Johannas Bruder, hatte Matthias Bollwerk. Aufgefallen ist er, aber wahrscheinlich eher, weil man ihn kennt ;) Von den Rollen her hat er leider nicht wirklich die Chance einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Aber wer auf ihn achtet, der wird auch nicht enttäuscht ;) Ich mag ihn.

Die vielen Doppelbesetzungen sind mir gar nicht so negativ aufgefallen. Hätte zwar für den ein oder anderen etwas verwirrend sein können, aber ich bin damit gut klar gekommen^^
Zum Schluss möchte ich noch einmal auf die Besonderheiten der Premierenfeier eingehen. Dass es einen Sektempfang gab, habe ich ja bereits erwähnt und dass Donna W. Cross anwesend war auch.
In der Pause wurde die Getränkeauswahl dann heftigst aufgestockt. Neben dem Sekt durfte man sich dann auch noch an Prosecco, Bier, Radler, Hefeweizen, Cola, Wasser oder Saft bedienen. Und auch was zu Knabbern gab es.
Das Buffet nach der Show hat mich dann allerdings doch eher enttäuscht. Sah zwar alles super lecker hergerichtet aus, aber für mich persönlich hat leider fast gar nichts davon geschmeckt, aber das kann sehr gut auch an mir liegen, denn andere haben ja reichlich zugegriffen ;)

Ein schöner Abend im Schlosstheater Fulda liegt hinter mir.
Ich bin wirklich gespannt, wie sich das Stück in einem Monat noch verändert und teilweise auch verbessert.
Ich freue mich jedenfalls, dass ich genau einen Monat später noch einmal "Die Päpstin" sehen werde.

4 Kommentare:

  1. Wieso durftest du über den roten Teppich gehen? Ich wäre auch so gerne zur Premiere gegangen, aber das war so teuer :-(

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  2. weil da jeder drüber gehen durfte^^
    ich weiß allerdings nicht, ob donna w cross da exklusiv drüber ist, hab ich nicht mitbekommen.
    ja "teuer" wars, aber wenn man mal an den vollpreis pk1 für tanz der vampire und co denkt gehts ;)
    hat sich auf jeden fall gelohnt, auch wenn noch nicht alles perfekt war, das sieht man dann wohl besser in ein paar wochen/monaten ;)

    (ich kann mich gerade nicht einloggen zum kommentieren :()

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  3. Wir waren am 24.07.2011 in der Päpstin und waren doch enttäuscht. Wir sind Musical-Fans, haben in Stuttgart, Hamburg, Bremen, Köln, Essen, Düsseldorf einiges gesehen. Aber, dass die Musik vom Band kommt, darauf waren wir nicht vorbereitet (haben wir auch noch nicht erlebt). Ich finde mit Live-Orchester, das auch während der Aufführung auf die Schauspieler eingehen kann und umgekehrt, wäre die Aufführung um einiges interessanter und vor allem lebhafter.

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  4. Das ist wahr! Und die Kritik kann ich auch gut nachvollziehen. Ich denke vielen ist die Tatsache eben auch nicht bewusst, dass man auf ein Orchester verzichten muss. Weiß man das allerdings von Spotlight kann man damit leben, finde ich.
    Aber auch ich mag Orchester-Inszenierungen lieber und aus diesem Grund wird "Die Päpstin" auch nie zu meinen Favoriten zählen ;) Schlecht war die Musik aber trotzdem nicht! Okay, der Ton hat generell zu wünschen übrig gelassen, aber die Lieder mag ich alle ganz gerne

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